Neben der Frage, welche Rechte Patienten heute und zukünftig in Luxemburg und in der Europäischen Union haben, liegt das Hauptaugenmerk der diesjährigen sechsten nationalen Gesundheitskonferenz am 15. Juni 2011 in Mondorf-les-Bains auf dem Bereich „patient empowerment“.
„Ziel von empowerment ist, das Bewusstsein und die Fähigkeiten des Patienten dafür zu stärken, wie er aktiv seine Gesundheitslage besser meistern kann. Für uns in Luxemburg stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, wie unser System dazu beitragen kann, dass Patienten als Akteure partizipativ bei Entscheidungen nicht nur zu individuellen Gesundheitsbelangen, sondern auch zu kollektiven Fragen über die Patientenorganisationen idealerweise eingebunden werden können“, erläutert Françoise Berthet, Ärztin bei der Direction de la santé, die Zielrichtung der Konferenz.
Die Gesundheitswissenschaftlerin Isabelle Aujoulat referiert unter dem Motto „Patient Empowerment – meistern statt aufgeben“ über die Rolle des informierten und aktiv die Gesundheitssituation gestaltenden Patienten. Die Wissenschaftlerin kommt von der belgischen Schnittstellen-Organisation zu Praxis und Forschung in der Gesundheitspsychologie (Interface Pratique et Recherche en Psychologie de la Santé, I.P.R.P.S.). Als Mitglied der Forschungs- und Lehreinheit für Gesundheitserziehung an der katholischen Universität von Louvain in Brüssel ist sie spezialisiert auf die informierte Einbeziehung (empowerment) von chronisch kranken Patienten in ihr Krankheitsgeschehen. Dabei interessiert sie sich in ihrer Forschungs- und Lehrarbeit für die psychosozialen Determinanten von Gesundheit sowie die besonderen Erfordernisse in der Erziehung und Entwicklung chronisch kranker Kinder.
Impulse für die luxemburgischen Selbsthilfeorganisationen erhoffen sich die Organisatoren der Konferenz von der Einladung an Yann Le Cam. Le Cam engagiert sich seit 20 Jahren bei der Wahrnehmung von Patienteninteressen im Bereich von NGOs in Frankreich, Europa und den Vereinigten Staaten. Unter anderem zählte er 1997 zu den Gründungsmitgliedern der internationalen Patientenvertretung EURORDIS und vertritt sie seit 2001 als Generaldirektor. EURORDIS sind mehr als 469 Patientenorganisationen seltener Krankheiten aus 45 Ländern angeschlossen. Sein Vortrag zum Thema „Auf dem Weg zu einer Vereinigung von Patientenorganisationen“ liefert den Input für die sich anschließende Gesprächsrunde von Repräsentanten luxemburgischer Selbsthilfeorganisationen, an der er auch teilnehmen und seine vielfältigen Erfahrungen einbringen wird.
Die Vorträge finden in französischer Sprache statt.
(Quelle: InSight SantéSécu)
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